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Projekte

Neues Lernen made in Brandenburg (2003 – 2005)

By 18. März 2020Februar 8th, 2022No Comments

Ein Projekt der IHK Potsdam im Rahmen der 4. Innopunkt – Kampagne der Landesanstalt für Struktur und Arbeit des Landes Brandenburg (LASA). Zentrales Ziel des Projektes war der Aufbau einer landesweiten Lernplattform und die Einführung von Distant Learning – sowie Blended Learning-Formen in die berufliche Aus- und Weiterbildung. Das Projekt wurde von von der Landesregierung sowie dem Europäischen Sozialfond ESF gefördert.
Vor dem Hintergrund dramatischer Veränderungen in der Arbeits- und Lebensumwelt sowie der sich abzeichnenden qualitativ neuen Herausforderungen der modernen Bildungsgesellschaft entwickelte die IHK Potsdam im Rahmen der INNOPunkt 4 Kampagne das Projekt „BB.Net – Brandenburger Bildungsnetzwerk“. Das zentrale Ziel des Projektes bestand in der Schaffung eines Kooperations-netzwerkes von – vorerst – 10 Bildungsträgern des Landes, die interessiert sind, qualitativ neue Formen modernsten Lernens in ihre tägliche Arbeit zu implementieren und auf diese Weise ihre regionale und auch überregionale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und auszubauen.

Die für das Projekt gewonnenen Bildungsunternehmen repräsentierten verschiedenste Bereiche des Arbeitens und Lernens, begonnen von medizinischen und sozialen Einrichtungen über IT-Spezialisten bis hin zu Tourismus-, Event- und Veranstaltungsmanagementunternehmungen. Einbezogen in das Projekt waren gleichzeitig 20 KMU aus diesen Geschäftsbereichen, um mit diesen modernstes, internetgestütztes Lernen zu trainieren und die notwendige Erfahrungen für künftig flächendeckendes Umsetzen von E-Learning in Brandenburg zu sammeln. (siehe auch http://www.bb-net.org)

Zu Beginn des Projektes „BB-net“, dessen Laufzeit auf zwei Jahre angelegt war und im 1.April 2002 begann, wurden in einer Analyse die speziellen Weiterbildungsbedarfe der ausgewählten KMU evaluiert. Die Bildungsträger entwickelten unter Anleitung des Projektträgers, dem MultimediaKompetenzCenter (MKC) der IHK Potsdam, in Zusammenarbeit mit den KMU entsprechende internetgestützte Lerneinheiten und modulare Trainings. Diese wurden Ende 2003 in den Unternehmen zum Einsatz gebracht und getestet. In einer nachgelagerten Evaluation werden die Ergebnisse ausgewertet und die eingesetzten Lerneinheiten überarbeitet.

Entsprechend der Projektkonzeption vorgesehen war neben der Befähigung von 10 Bildungsunter-nehmen und 20 KMU zum E-Learning die Einbeziehung von ca. 100 lernenden Teilnehmern, d.h. Mitarbeitern von Brandenburger Unternehmen. Erreicht wird bis Ende des Projektes mindestens eine Verdoppelung der bisherigen Zielstellung.

Wie aus dem nebenstehenden Screen-Shot ersichtlich ist, wurden durch beteiligte Bildungsunternehmen inzwischen über 90 Kurse, Lerneinheiten und Module ins Netz gestellt und den 249 Lernenden (Stand 10.06.04) zugänglich gemacht. Da seit Anfang des Jahres, d.h. seit den ersten positiven Erfahrungen im Umgang mit dieser Software sowohl durch Lernende als auch durch Lehrende die Nutzung immer intensiver wird, kann gesichert davon ausgegangen werden, dass bis Ende 2004 weit über 300 Teilnehmer auf diesem Medium arbeiten werden.

Allein in einem Bereich wie „Veranstaltungsmanagement“, den das MultimediaKompetenzCenter der IHK entwickelt hat , wurden und werden in 6 Kursen vom „Fachwirt für die Messe-, Tagungs- und Kongresswirtschaft“ über Ganztagskurse bis zu berufsbegleitenden Eventmanagern über 60 Lernende aus verschiedensten Unternehmen im Rahmen einer E-Learning Community über diese Plattform begleitet. Die eingesetzten verschiedenen Tools sind dabei sinnvolle Ergänzungen, Vertiefungen und Erweiterungen der traditionellen Präsenzmodule. Eine im Blended Learning lernenden E-Learning Community ist entstanden und wächst in jedem Monat – auch über das Projekt hinausgehend – dynamisch weiter.

Der Innovationsgehalt und die Beispielhaftigkeit des Projektes

„BB.Net – Brandenburger Bildungsnetzwerk“

Die Initialzündung in diesem Projekt und damit ein qualitativer Durchbruch beim Einführen von

E-Learning in den Weiterbildungsalltag von lehrenden Bildungsunternehmen sowie lernenden Erwachsenen wurde durch die technische Integration zahlreicher, im Projekt entwickelter bzw. bearbeiteter Internettools sowie der Vereinfachung des von uns genutzten Lernmanagementsystems (LMS) erzielt. Das von der Universität Köln entwickelte und von uns an die regionalen Bedarfe angepasste LMS „ILIAS“ wurde als Plattform für die von den Bildungsunternehmen erarbeiteten Lerneinheiten bereitgestellt.

Jeder Teilnehmer hat über die „Eigene Homepage“ die Möglichkeit, sich anderen Community-Mitgliedern vorzustellen. Neben zahlreichen Zugängen zu Dokumenten-Downloads, Archiven, Links und Literatur-hinweisen, Foren und Chats sowie Vielem mehr besteht natürlich auch Zugang zum LernModulServer, auf dem die Bildungs-unternehmen ihre Einheiten eingestellt haben. Die Einfachheit der Bedienung war überzeugendes Argument für die rege Beteiligung an der entstandenen E-Community der Lernenden.

Um die Lerneinheiten für die Lernenden abwechslungsreich und interessant zu gestalten und den Selbstlernprozess zu unterstützen, können in dieser Plattform weitere spezielle Software-Programme eingebunden werden. Diese von uns bearbeitete einfache Einstiegsplattform StudtIP wird in den E-Learning Einheiten unterstützt von Programmen wie Camtasia, RoboDemo, PHP Live Support und anderen. Alles Programme, die das Lernen multimedial ausgestalten und Community-Arbeiten in Echtzeitkontakten ermöglichen.

Wie im nebenstehenden Screen-Shot ersichtlich, hat es allein in dieser lernenden Gruppe bisher ca. 150 Downloads gegeben, mit denen die Teilnehmer sich Dokumente bereitstellen, Hausaufgaben einstellen, an Projekten gemeinsam arbeiten (MS-Project) sowie andere Tätigkeiten in der Community erledigen. Entstanden ist eine neue Kultur der Kommunikation beim gemeinsamen Lernen. Über Mails an alle, Tipps und Hits für Einzelne ergeben sich neue Qualitäten im Umgang miteinander. Lernformen werden bereichert und qualifiziert.

Das Besondere der im Projekt gefundenen Lösungen besteht in der unikalen Tatsache seiner Kostenneutralität. Da fast alle eingesetzten Tools aus dem Netz als sogenannte „open source“, also kostenfreie Software-Angebote, genutzt werden können und auch selbst das LMS kostenfrei nutzbar ist und lediglich Betreiberkosten auf dem Server verursacht, ist das entstandene Angebot für Bildungsunternehmungen ein bisher einzigartiges im Land. Die monatliche Nutzungsgebühr der Plattform für ein Bildungsunternehmen könnte sich somit auf Beträge zwischen 20 und 50 € beschränken. Eine Größenordnung, die im überregionalen Wettbewerb sehr hilfreich sein könnte.

Die gefundenen technischen Lösungen der komplexen Integration von open source Software zum qualitativ neuen, aber eben bezahlbaren Lernen für Bildungsunternehmen und lernende KMU haben selbst bei den Programmierern der Muttersoftware, denen wir unsere Lösungen auf der im Februar in Karlsruhe durchgeführten Leitmesse für E-Learning „Learntech 2004“ vorgestellt haben, Interesse und Neugier geweckt.

„Lernwelten der Zukunft – Der E-Learning Kongress für Brandenburg „

Eine Zukunftsplattform für modernstes Lernen wurde etabliert.

Während des Projektverlaufes wurden im Oktober 2002 und November 2003 jeweils Veranstaltungen im MKC unter dem Titel „Lernwelten der Zukunft – E-Learning Kongress für Brandenburg“ durchgeführt, an denen Interessenten aus verschiedensten Bildungseinrichtungen, Unternehmen, staatlichen Behörden sowie Vereinen und Verbänden teilnahmen. Weiterbildungsexperten aus verschiedenen deutschen Bundesländern präsentierten aktuellste Entwicklungen und ihre Erfahrungen im E-Learning. Der Transfer dieser praktischen Lösungen in die Bildungswelt Brandenburger Unternehmen war wesentlicher Anlass, dass zahlreiche der über 150 Teilnehmer der letzten Veranstaltung eine regelmäßige Wiederholung und weitere inhaltliche Ausgestaltung empfahlen.Das rege Interesse an den Plenen, den Podiumsdiskussionen sowie an den Workshops könnten Ausgangspunkt für langjährige Nachhaltigkeit und die Etablierung einer Leitveranstaltung für E-Learning in Brandenburg sein.

Die Bedeutung der Einführung neuester Formen der Weiterbildung im Lande Brandenburg unterstreichend und die Ergebnisse des Projektes würdigend nahmen an den Veranstaltungen auch Vertreter der Landesregierung, der LASA sowie verschiedener Ministerien und Bildungsbehörden teil.

Hergestellt werden konnten durch diese Veranstaltungen wertvolle und bleibende Kontakte zu den in Deutschland führenden E-Learning Bildungsregionen wie Nord Bayern (IHK Bayreuth), Hessen (FH des Mittelstandes in Herford), Niedersachsen (Uni Bielefeld), NRW (Fernuniversität Hagen) u.a. Gegenwärtig wird über weitere Kooperationsmöglichkeiten nachgedacht. Neue Projekte mit diesen Partnern sind in Vorbereitung.

Der Wissenschaftliche Beirat tagt online

Die im Rahmen des Projektes durchgeführten Veranstaltungen des wissenschaftlichen Beirats, dem Experten aus verschiedensten deutschen Regionen angehörten, wurden zeitgemäß und vor allem zeitsparend mittels online Treffen durchgeführt. Über die Video-Plattform „Centra“ wurden die Teilnehmer aus Kassel, Vlotho, Bayreuth, Potsdam und anderswo zusammengeschalten und haben wiederholt den Projektverlauf beraten, gemeinsam Empfehlungen und Lösungen erarbeitet sowie das Projekt evaluiert. Die Beratungsprotokolle dieser Meetings wurden im Test mittels Camtasia auf DVD mitgeschnitten und somit zeitsparend erstellt. Diese innovativen Lösungen überregionaler Kommunikation werden für alle Projektteilnehmer aufgearbeitet und als Best Practice zur Verfügung gestellt.

Ausgeprägte Teilnehmerorientierung entwickelt nachhaltigen Teilnehmernutzen

Dem Projekt vorangestellt war eine Evaluation verschiedenster Projektbereiche. In den Bildungsunternehmen musste die Medienkompetenz der für das Projekt vorgesehenen Dozenten und Trainer erfasst werden, wobei wesentliche Defizite im Umgang mit modernen Medien in der Weiterbildung deutlich wurden. Bei allen Beteiligten des Projektes waren die hard- und software- seitigen Voraussetzungen zu eruieren, wobei auch hier festgestellt werden musste, dass objektive und auch psychologisch bedingte Grenzen und Barrieren abzutragen waren.

Der umfassenden Feststellung Rechnung tragend, dass in den KMU und teilnehmenden Bildungsunternehmen die Erstellung aufwendiger Lerneinheiten eher abschreckend und gegenwärtig wirtschaftlich auch nicht marktfähig ist, haben wir den oben beschriebenen Ansatz der umfassenden. Vereinfachung von E-Learning-Community Bildung unter Einsatz von open source Lösungen gewählt, was zum schließlichen Erfolg des Projektes und seiner breiter Akzeptanz beitrug.

Einführungskurs E-Learning im MKC

Die Teilnehmer am Projekt wurden in ihren realen Bildungsbedarfen im Rahmen von Workshops und Diskus-sionsrunden evaluiert und in die Erstellung der Lehrinhalte einbezogen.

Podiumsdiskussion zum Kongress

Um E-Learning als neue und effiziente Form der Weiterbildung von Erwachsenen in Brandenburg nachhaltig und verbreitet einführen zu können, war und ist die Herausbildung völlig neuer Kompetenzen für Bildung und Umgang mit Medien notwendig. Die dem Projekt vorausgehende Evaluation hat das überzeugend bestätigt. Fast alle für E-Learning notwendigen Kompetenzen sind bei den beteiligten Brandenburger Unternehmen kaum ausgeprägt gewesen. Weder hinreichende Mediendidaktik, noch ausreichende Medienkompetenz waren auf der Seite der Bildungsunternehmen vorhanden. Gleiches betraf die methodisch-didaktischen Qualifikationen für Teletutoren und Telecoaches. Die größten Defizite bestanden allerdings in den Fähigkeiten zum Erstellen von modernen und mediengerechten Lerneinheiten (Contents). In allen diesen Bereichen mussten Anfänge gemacht und Grundlegendes erarbeitet werden.

Am 10. Juni 2003 konnten die ersten 15 Teletutoren aus einem ca. 200 Stunden (davon 20 h online) umfassenden, in Brandenburg erstmals durchgeführten Lehrgang an der IHK erfolgreich verabschiedet werden. Auf Nachfrage zahlreicher Bildungsunternehmen werden weitere Lehrgänge vorbereitet. Erste Schritte konnten gemacht werden bei der Erarbeitung wiederverwertbarer Curricula für diese neuen Qualifizierungen. Erste Ansätze wurden auch zur Erarbeitung von Lehrgängen für Content-Autoren gemacht. In den bevorstehenden Monaten werden im MultimediaKompetenzCenter entsprechende Lehrpläne fertiggestellt und dem Markt angeboten. Udo Scharf von netwy-online Berlin, einer der externen Projektkoordinatoren von BB.Net, berichtet darüber im Workshop 2 dieser Konferenz.

Externe Unterstützung wird dieser aus dem gegenwärtigen Projekt geborenen Prozess nötig haben. Aufgrund mangelnder Erfahrung in der Region wird es nötig sein, Wissens- und Erfahrungstransfer aus anderen Regionen nach Brandenburg zu stimulieren. Mit den entstandenen Netzwerken (wissenschaftlicher Beirat, Experten aus Lernwelten der Zukunft u.a.) stehen dafür jedoch gute und langfristig nutzbare Kontakte unserem Vorhaben zur Seite.

Die Ergebnisse der im Dezember 2003 realisierten Lerneinheiten mit den beteiligten Unternehmen (Bildungsträger und KMU) wurden in einem Workshop am 27. Februar 2004 im MKC ausgewertet.

Erste Erfahrungen im Virtuellen Klassenzimmer

Nach den positiven Erfahrungen beim Arbeiten des wissenschaftlichen Beirats mit Videokonferenzen wurde über das geplante Projekt hinausgehend die Erprobung des Arbeitens im Virtuellen Klassenzimmer im Projekt realisiert. Mit Unterstützung des deutschen Marktführers netucate GmbH aus Karben wurden interessierte Teilnehmer aus den Bildungsunternehmen eingeladen, die technischen Möglichkeiten von virtuellen Klassenzimmern auszutesten, die methodischen und didaktischen Besonderheiten zu erfahren und diese neueste Form des Fernlernens für die künftige

Anwendung in ihren Regionen zu üben. Wesentlicher Bestandteil waren Elemente wie application sharing, das gemeinsame Arbeiten an einem Projekt von verschiedenen Punkten aus und durch verschiedene Projektteilnehmer. Mit einem Kanadischen Partner, „WebTrain“ in Quebec, haben wir über das Projekt hinausgehend für einen deutschen Weiterbildungsverband eine e-Learning Konfiguration gefunden, die aus Sicht des Kosten-Leistung-Verhältnisses die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Bildungsunternehmen sowie freiberuflicher Trainer außerordentlich befördert

Teilnehmerorientiert das Projekt zum Nutzen der Teilnehmenden auszugestalten war zu jeder Zeit Maßstab und Ansporn zugleich. Vor allem die Dozenten der technischen Bildungseinrichtungen, wie INO Hennigsdorf, die bereits mit einer ausreichenden Medienkompetenz in die Lehrgänge gekommen sind, waren hilfreiche Unterstützung beim Ausgestalten der Stundeninhalte. Auch zahlreiche vor Ort Besuche bei den im Projekt lernenden KMU unterstützten die passgenaue Ausrichtung der Inhalte auf die Bedarfe der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter.

In den Kursen zum Veranstal-tungsmanagement wurden und werden gemeinsam Beispiele für Projektma-nagement über MS-Projekt erarbeitet. Vorerst über Austausch der Dateien auf dem LMS. Auch die Ergebnisse der Tests nach dem Erlernen der Software werden hier eingestellt . Leider war es in diesem Projekt noch nicht möglich (mangelnde hardwareseitige Voraussetzungen bei den Teilnehmern – headsets, software, schnelle Prozessoren – auch über virtuelle Klassen-zimmer zu arbeiten. In den bevorstehenden neuen Kursen wird das als ein nachhaltiges Ergebnis aus diesem Projekt in die Weiter-bildung implementiert. Damit wäre das MKC mit dieser neuen Qualität bei der Qualifizierung von Eventmanagern. Vorreiter in Deutschland.

Die Qualitätsorientierung und Qualitätssicherung beim E-Learning

Zentrales Thema bei der Qualitätssicherung von E-Learning Angeboten ist die Kompatibilität der Inhalte unter den verschiedenen Lernplattformen und Lernmanagementsystemen. Obwohl den teilnehmenden Bildungseinrichtungen freigestellt bleiben wird, welche Inhalte sie künftig verwenden, eigens erstellte oder erworbene, wurde auf die anerkannten Kompatibilitätsnormen AICC und SCORM orientiert. Sie können somit zwischen verschiedensten Lernplattformen ausgetauscht werden und bleiben damit im Rahmen der vom DIN Institut geforderten Qualitätskriterien

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